OZ berichtet: Neue Hilfe für Bedürftige

Drei Barther Frauen eröffnen am 3. Juli eine neue Kleiderkammer in der Straße Blaue Wiese.

Spenden, Spender und Nutzer sind herzlich und ausdrücklich erwünscht.

Barth. Selbst ist die Frau, dachten sich Ramona Buchin (43), Brigitte John (59) und Ingrid Jahns (51). Die drei Bartherinnen schmiedeten einen Plan von dem Bedürftige ab dem 3. Juli profitieren. Dann eröffnen die drei nämlich im Trockenraum eines Wohnblocks ihre eigene Kleiderkammer.
Früher im Nachbarschaftstreff heute in der Straße Blaue Wiese

Nachdem die drei Freundinnen ehrenamtlich im Barther Nachbarschaftstreff die Kleiderkammer betreuten, staunten sie nicht schlecht, als sie von der Neuigkeit erfuhren: Im Nachbarschaftstreff von Karoline Preisler werde bis November genau geprüft, ob es überhaupt noch Bedarf für das Spendenlager gibt (die OZ berichtete). Im Winter soll entschieden werden, ob die Kleiderkammer des Treffs wieder eröffnet wird und ob Bedürftige – egal, welcher Herkunft – noch auf Kleidung oder andere Sachspenden angewiesen sind. Karoline Preisler vermutet nämlich, dass dem nicht so sei und die meisten Menschen sich in den vergangenen Jahren mit allen Dingen des täglichen Lebens ausgestattet haben. Doch diese Meinung teilen Buchin, John und Jahns nicht.„Der Bedarf ist nach wie vor groß“, sagt Ramona Buchin: „Die Menschen sind schon ganz nervös und fragen uns auf der Straße, wann unsere Kleiderkammer endlich eröffnet.“ Das Trio löste sich vom Nachbarschaftstreff und wird nun vom Barther Willkommensverein unterstützt.
Kleidung für Kinder und schlanke Männer gesucht

Im privaten Trockenraum von Ramona Buchin sammeln sie nun Kleidung und Sachspenden. Die ersten Dinge sind bereits eingetroffen – und es werden täglich mehr. In dem dunklen Kellerabteil riecht es nach Weichspüler. Kleidung für Kinder und Erwachsene stapeln sich neben Spielzeugen und Büchern. „Mittlerweile kommen mehr Deutsche als Flüchtlinge zu uns“, hat Ramona Buchin beobachtet. Ihr sei es egal, die Nationalität interessiere sie nicht: „Wir helfen allen Menschen – vom erwerbsunfähigen Frührentner bis zur jungen Familie oder dem Senioren.“Doch es gibt noch viele Wünsche, die die drei Frauen äußern. Dringend werde Kleidung für schlanke Männer benötigt, da sei die Nachfrage besonders groß. „Bettwäsche, Handtücher, Geschirr, Besteck, Kochtöpfe und kleine Küchengeräte, wie beispielsweise Toaster, gehen weg wie warme Semmeln“, sagt Brigitte John. Ganz wichtig sei jedoch, dass die Spenden nur nach vorheriger Absprache abgeliefert und nicht einfach vor die Haustür gestellt werden. In den vier kleinen Räumen des Trockenkellers sei weniger Platz als in der Kleiderkammer, deswegen sei es wichtig, dass die Spender Kleidung bestenfalls saisongerecht abliefern. Heißt: im Sommer Sommerkleidung und im Winter warme Sache.

Spender müssen sich vorher anmelden

Maximal zehn Teile dürfen sich die Nutzer dann pro Besuch aussuchen – an drei Tagen pro Woche wird der Spendenkeller jeweils zwei Stunden lang von den Damen betreut. „Wie im Nachbarschaftstreff wollen wir auch hier Ansprechpartner für die Menschen sein. Viele kommen mit ihren Bescheiden zu uns und manchmal können wir ihnen helfen.“ Einen Wunsch äußert Ramona Buchin noch: „Wer uns helfen möchte, aber zurzeit weder alte Kleidung oder Geschirr abgeben kann. . . Wir freuen uns auch sehr über Regale, in denen wir die Sachspenden unterbringen können, und die niemand mehr benötigt. Einfach anrufen.“ Andere Möbel können aus Platzgründen nicht angenommen werden.Info:Eröffnung am 3. Juli; Öffnungszeiten montags von 14 bis 16 Uhr; dienstags und donnerstags von 11 bis 13 Uhr; Adresse: Blaue Wiese 16 in Barth; Wer spenden möchte, bitte unter der 0 382 31/ 4 99 666 oder der 03 82 31/40 93 62 anmelden.